Bereits mehr als 700 Testungen täglich – Oberösterreich erhöht stufenweise Potential auf 1200 bis Montag
Keine Akzeptanz bei Verweigerung von Tests
Bereits mehr als 700 Tests auf Covid19 werden täglich in Oberösterreich durchgeführt. Am Montag, 23. März 2020, waren es sogar 779 Tests. „Damit liegen wir bundesweit im Spitzenfeld“, erklären Landeshauptmann Thomas Stelzer und Gesundheitsreferentin LH-Stv. Christine Haberlander. Sie kündigen gleichzeitig an, die Anzahl der Tests steigern zu wollen. Ziel ist es ab Montag, 30. März 2020, 1200 Tests pro Tag durchführen zu können. „Unsere Experten und Teams arbeiten mit Hochdruck daran, die notwendige Infrastruktur herzustellen. Wir werden es schaffen. Voraussetzung ist aber auch, dass uns der Bund die notwendigen Ressourcen wie z.B. Testkits und Schutzkleidung zur Verfügung stellt. Nur daran kann es scheitern. Wir werden bereit sein und unseren Beitrag zum ausgegebenen Ziel der Bundesregierung leisten“, betonen Stelzer und Haberlander.
Keine Akzeptanz bei „Testverweigerern“
Keine Akzeptanz gibt es bei „Testverweigerern“. Konkreter Anlass ist die Testung der Volksschule in Alberndorf. Hier haben zwei Eltern den Gaumenabstrich, der für den Covid19-Test notwendig ist, nicht zugelassen. In Zeiten, in denen es Ausgangsbeschränkungen gibt und die Menschen von der Polizei kontrolliert und auch abgemahnt werden, darf es nicht sein, dass Tests verweigert werden. Es werden die notwendigen rechtlichen Schritte gesetzt werden. Neben den beiden verweigerten Tests sind noch zwei Ergebnisse offen. Derzeit sind von 191 Schülern 175 negativ und zwölf positiv getestet worden. Im Kindergarten Alberndorf hatte eine Betreuerin Kontakt mit der VS-Direktorin, die Mitglied des Chors St. Georgen/Gusen ist. Sie und eine Kollegin wurden daraufhin positiv getestet. Beide hatten allerdings in der Risikozeit keinen Kontakt zu Kindern. Die Kinder wurden dennoch vorsorglich in häusliche Quarantäne geschickt, und nach der Risikobewertung werden die weiteren Schritte gesetzt.
Vorkehrungen in Altenheimen getroffen
Das Altenheim in Neuhofen wurde inzwischen isoliert und es wurde bereits Freitagabend nach Bekanntwerden des ersten infizierten Falls mit den notwendigen Schutzausrüstungen versorgt. Es werden alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (109 Personal – Pflege, Zivildiener, Verwaltung, Küche, Reinigung) sowie BewohnerInnen (89 Personen) getestet. Derzeit sind acht Personen infiziert, zwei Personen (eine Mitarbeiterin und eine Bewohnerin) wurden negativ getestet. An den Ergebnissen der restlichen Tests wird mit Hochdruck gearbeitet. Auch im Altenheim St. Georgen/Gusen wurde eine Bewohnerin positiv getestet, nachdem sie von einem Mitglied des Chors St. Georgen/Gusen besucht worden ist. Auch hier ist die notwendige Schutzausrüstung bereits sofort geliefert worden. Alle BewohnerInnen (80 Personen) und MitarbeiterInnen (61 Personen, die als Kontaktpersonen infrage kommen) werden getestet.
„Grundsätzlich haben alle Alten- und Pflegeheime sowie Einrichtungen für Menschen mit Beeinträchtigungen seit Beginn der COVID 19-Krise durch organisatorische Maßnahmen sichergestellt, dass MitarbeiterInnen und BewohnerInnen bestmöglich geschützt sind“, betonen Gesundheitsreferentin LH-Stv. Christine Haberlander und Soziallandesrätin Birgit Gerstorfer. Organisatorische Maßnahmen sind insbesondere jetzt Besuchsverbote, keine Gruppenbildungen von MitarbeiterInnen auf Allgemeinflächen der Einrichtungen, lückenlose Umsetzung der Hygienestandards, Sensibilität bei Erkrankungsanzeichen von BewohnerInnen oder KollegInnen, vollständige Trennung der einzelnen Funktionsbereiche, usw. Derzeit sind in den oö. Alten- und Pflegeheimen die erwähnten neun Personen infiziert.
Die Neue Mittelschule Schwertberg wurde mittlerweile ebenfalls geschlossen. Eine Lehrerin ist Chormitglied von St. Georgen/Gusen und hat zwischen 9. und 16. März 2020 in der NMS unterrichtet. Es wurden und werden alle 30 LehrerInnen und alle 196 SchülerInnen getestet. Derzeit liegen 14 Ergebnisse vom Lehrpersonal vor. Davon sind sechs positiv und acht negativ.
Foto: Land OÖ