LH-Stellvertreterin Haberlander und Sozial- Landesrätin Gerstorfer sprechen sich für Lockerungen bei Besuchen in Alten- und Pflegeheimen aus
Zum Schutz der Bewohnerinnen und Bewohner sind Besuche und das soziale Leben in Alten- und Pflegeheimen seit mehreren Monaten stark eingeschränkt. Das ist auch für die Angehörigen eine große Herausforderung. Momentan ist nur ein Besuch von einer Person pro Woche erlaubt, so die Vorgaben des Bundes. Nachdem mit Ende Februar alle Menschen in Alten- und Pflegeheime geimpft sein werden, soll es unter Einhaltung der derzeitigen Hygiene- und Schutzmaßnahmen zumindest zwei Besuche mit je zwei Personen pro Woche geben, so das Ergebnis der vergangene Woche von Haberlander und Gerstorfer eingesetzten Expertengruppe.
Derzeit gibt es eine überschaubare und stabile Infektionslage in den oberösterreichischen Alten- und Pflegeheimen. Mit Stand 20. Februar waren 15 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie 24 Bewohnerinnen und Bewohner in 17 Heimen positiv auf Covid-19 getestet. Rund 8.800 Bewohnerinnen und Bewohner sowie 6.500 Betreuungspersonen wurden zumindest einmal geimpft und die Zweitimpfungen werden demnächst abgeschlossen sein.
Gesundheitsreferentin LH-Stellvertreterin Mag.a Christine Haberlander und Sozial- Landesrätin Birgit Gerstorfer haben vergangene Woche eine Arbeitsgruppe mit Expertinnen und Experten eingesetzt, um Vorschläge für Lockerungen bei den Besuchsregelungen zu erarbeiten. Diese liegen nun vor und werden noch heute dem Gesundheitsminister übermittelt.
Die Mitglieder der Arbeitsgruppe kommen aus den Bereichen der Medizin und der Altenbetreuung und Pflege. Auch ihrer Ansicht nach ist es aufgrund des nunmehr hohen Anteils an Geimpften angezeigt, gewisse Lockerungen bei den Besuchsregeln für geimpfte Bewohnerinnen und Bewohner vorzunehmen, um Konsequenzen der Isolierungsmaßnahmen wie Depressionen, Verstärkung dementieller Erkrankungen oder Verlust von Lebenswillen möglichst rasch entgegenzuwirken. So wäre es aus medizinischer Sicht angemessen, in Alten- und Pflegeheimen, in denen keine Corona-Infektionen vorliegen, geimpften Bewohnerinnen und Bewohnern zwei Mal pro Woche jeweils den Besuch von zwei Personen zu ermöglichen. In Alten- und Pflegeheimen mit Corona-Infektionen sollen die aktuell geltenden Regelungen bestehen bleiben. Außerdem könnten nach Ansicht der Mediziner/innen auch wohngruppenübergreifende Kontakte und Aktivitäten für geimpfte Bewohnerinnen und Bewohner unter Einhaltung der allgemeinen Hygiene- und Schutzmaßnahmen wieder ermöglicht werden.
„Für uns ist klar, dass die derzeitigen Hygiene- und Schutzmaßnahmen (Testung vor Besuch, FFP2-Maske) beibehalten werden sollen. Ziel muss es aber sein, dass ältere Menschen, die seit mehreren Monaten ihre engsten Verwandten nicht mehr treffen konnten, bald wieder mehrere Besuche pro Woche bekommen können“, sind sich LH-Stv.in Haberlander und LRin Gerstorfer einig.
Die Arbeitsgruppe hat ebenfalls beraten, ob es für bereits geimpfte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Erleichterungen geben kann. Beispielsweise weniger Antigen-Testungen pro Woche. Die Mediziner/innen können nach bisherigen Beobachtungen eine sterile Immunität nach der Impfung zwar noch nicht bestätigen, wissenschaftliche Beobachtungen geben aber zunehmend Hinweise darauf, dass bei vollständiger Immunisierung eine Übertragung von SARS-CoV-2 Infektionen unwahrscheinlicher wird. Eine verringerte Testfrequenz auf Antigen-Testungen einmal pro Woche (statt bisher drei) bei geimpften Betreuerinnen und Betreuern in den Alten- und Pflegeheimen ist aus medizinischer Sicht somit möglich. Selbstverständlich sollen sich aber auch Geimpfte weiterhin an die Schutzmaßnahmen halten, insbesondere in jenen Bereichen, in denen gefährdete Mitmenschen leben und betreut werden.
„Wir machen uns beim Gesundheitsminister dafür stark, dass er unsere Experteneinschätzungen berücksichtigt und bald Lockerungsmaßnahmen für die Alten- und Pflegeheime verordnet. Unser Dank gilt Prim. Dr. Bernd Lamprecht und Dr. Tilman Königswieser sowie Martin König, Vertreter der ARGE Altenheime für die Arbeit in der Expertengruppe“, so Haberlander und Gerstorfer.
Foto: Land OÖ/Mayrhofer