LH-Stv.in Haberlander zum „Aktionstag für Frauengesundheit“: „Mädchen und Frauen in Kompetenz für die eigene Gesundheit stärken“
„Frauen unterscheiden sich von Männern hinsichtlich ihrer Lebensweise, ihres Umgangs mit Gesundheit und Krankheit sowie in ihren typischen Symptomen. Ein zukunftsweisender Gesundheitsbegriff differenziert zwischen Frauen und Männern, darum wollen wir in der Gesundheitspolitik auch gezielt auf gesundheitliche Bedürfnisse und Belange von Frauen eingehen“, erklärt Gesundheits- und Frauenlandesrätin Mag.a Christine Haberlander anlässlich des „Internationalen Aktionstages für Frauengesundheit“ am 28. Mai.
„Die Gesundheit nimmt bei Frauen einen hohen Stellenwert ein. Frauen haben in der Regel eine höhere Affinität zu Fragen der Gesundheit. Dabei ist ihre eigene Gesundheit durch gängige Körperbilder, die Folgen von Mehrfachbelastung, eine andere körperliche Konstitution und ganz spezifische Krankheitsbilder immer wieder gefährdet. In der Frauenstrategie für Oberösterreich ‚Frauen.Leben 2030‘ haben wir ‚Frauen und Gesundheit‘ mit einem eigenen Kapitel verankert. Unser vorrangiges Ziel in den kommenden Jahren ist es, Mädchen und Frauen in ihrer Kompetenz für die eigene Gesundheit zu stärken“, so Haberlander.
Schwerpunkt Gesundheitskompetenz
Viele Entscheidungen, die im Alltag getroffen werden, beeinflussen unsere Gesundheit: ob im Krankheitsfall, beim tagtäglichen Einkauf von Lebensmitteln, am Arbeitsplatz oder bei Freizeitaktivitäten. Gesundheitskompetenz beschreibt die Fähigkeit eines Menschen, gesundheitsbezogene Informationen zu finden, zu verstehen, zu beurteilen und in „gesundheitswirksames“ Handeln umzusetzen. In Bezug auf das Wahrnehmen von Vorsorgeuntersuchungen weisen Frauen bereits eine gute Gesundheitskompetenz auf. Da bei Frauen medizinische Eingriffe häufig die körperliche Integrität in höchst sensiblen Bereichen betreffen (wie zum Beispiel Entfernung der Brust oder Gebärmutter, Kaiserschnitt und PränatalDiagnostik), ist auf ihre Gesundheitskompetenz besonders zu achten. „Frauen sollen informierte Entscheidungen treffen können. Ihre Gesundheitskompetenz bezogen auf ihre eigene Gesundheit soll gestärkt werden, aber auch im Hinblick auf die Gesundheit ihrer Kinder, da sich Frauen oft für die Familiengesundheit zuständig fühlen. Dazu gehören etwa Informationen über unser Gesundheitssystem und darüber, was bestmöglich selber getan werden kann, bevor ärztliche Unterstützung notwendig bzw. in Anspruch genommen wird. Hier gibt das gemeinsame Projekt der oö. Gesundheitspartner www.wobinichrichtig.at Hilfestellung und wendet sich in verschiedenen Sprachen auch an Frauen mit Migrationshintergrund“, erklärt die Gesundheitsreferentin.
Zahlreiche Angebote bestehen im Bereich Gesundheitsförderung und -prävention zu Frauen- und Mädchengesundheit, Selbstwert, Selbst- und Körperbild, unter anderem auch im Rahmen der „Gesunden Gemeinde“.
Gendermedizin in den Vordergrund
Um die bestmögliche Gesundheitsversorgung bieten zu können, müssen sich Medizin und Versorgungsangebote auch auf die spezifischen Bedürfnisse von Frauen ausrichten. „Gendermedizin soll künftig in Oberösterreich mehr in den Vordergrund gerückt werden. Deren Erkenntnisse sollen stärker in Forschung, Diagnostik, Therapie und Beratung angewandt werden. Denn von geschlechtersensibler Vorsorge und Therapie profitieren beide Geschlechter gleichermaßen. Ziel ist auch eine Verankerung des Genderthemas – für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter selbst wie für die Patientinnen und Patienten – in allen Ausbildungen der Gesundheits- und Pflegeberufe sowie auch in der Weiterbildung“, sagt Haberlander abschließend.
Foto: Land OÖ