Bilanz: Affenpocken in Oberösterreich
Gesundheitsreferentin LH-Stv.in Mag.a Christine Haberlander: „Bisher acht Fälle in zwei Monaten“
Am 22. Juni 2022 trat der erste Fall der Affenpocken in Oberösterreich auf. Zwei Monate später ist das Infektionsgeschehen weiterhin sehr niedrig. In Oberösterreich sind mit Stand 18. August 2022 acht Fälle der humanen Affenpocken aufgetreten. Von diesen acht Fällen sind fünf Personen bereits wieder genesen und konnten aus der Absonderung entlassen werden. Drei Fälle befinden sich aktuell in häuslicher Quarantäne. Darüber informiert heute Oberösterreichs Gesundheitsreferentin LH-Stellvertreterin Mag.a Christine Haberlander.
„Durch die von den Gesundheitsbehörden gesetzten Maßnahmen beim Auftreten von Affenpockenfällen konnte beigetragen werden, die Weiterverbreitung der Erkrankung in der Bevölkerung so weit wie möglich zu vermieden. In Oberösterreich traten seit Juni nur acht Fälle auf, von denen fünf wieder genesen sind“, so Haberlander.
Bereits beim Auftauchen der ersten Fälle in Europa haben sich die europäischen Staaten darauf verständigt, die Beschaffung von Affenpocken-Impfstoff über die neue EU-Behörde für die Krisenvorsorge und -reaktion bei gesundheitlichen Notlagen HERA zu bewerkstelligen. Aus dieser gemeinsamen Impfstoffbeschaffung steht seit Mitte Juli eine begrenzte Anzahl des US-Impfstoffes Jynneos mit einer Zulassung der US-amerikanischen Behörde (FDA) gegen Pocken und Affenpocken in Österreich zur Verfügung.
Aufgrund der Epidemiologie, des spezifischen Infektionsgeschehens und der geringen Infektionswahrscheinlichkeit wird eine Impfung der allgemeinen Bevölkerung gegen Affenpocken vom Nationalen Impfgremium (NIG) derzeit nicht empfohlen. Ein Erlass des Gesundheitsministeriums regelt die Verteilung des Impfstoffs für ganz Österreich. Geimpft werden gemäß Erlass daher ausschließlich Personen, die engen körperlichen Kontakt mit einer an Affenpocken erkrankten Person hatten. Weiters werden Personen im Rahmen einer „Riegelungsimpfung“ bei lokal gehäuftem Auftreten geimpft und Personal in spezialisierten Laboren, die mit Affenpockenviren arbeiten. Auf Basis dieser verpflichtenden Leitlinie des Bundes wurde in Oberösterreich bis jetzt einer Person der Impfstoff verabreicht.
400 Dosen Impfvorrat: Verteilung über Uniklinikum
Über die Impfstoffverteilung des Bundes erhält Oberösterreich im ersten Schritt ein Kontingent von rund 400 Dosen des Affenpocken-Impfstoffs. Aktuell sind 79 Dosen im Land vorrätig. Gemäß dem Erlass des Bundes ist in jedem Bundesland eine zentrale Stelle für die Impfung vorzusehen. In Oberösterreich erfolgt dies über das Kepler Uniklinikum (KUK) in Linz.
Info-Seite auf der Landeshomepage
Das Land OÖ informiert die Bevölkerung laufend über aktuelle Entwicklungen betreffend Affenpocken. Auf der Homepage des Landes Oberösterreich wurde eine eigene Info-Seite eingerichtet (www.land-oberoesterreich.gv.at > Themen > Gesundheit > Gesundheitsschutz > Humane Affenpocken bzw. https://www.land-oberoesterreich.gv.at/280680.htm). Dort finden sich nicht nur allgemeine Informationen über die Erkrankung, sondern auch darüber, wie man sich vor Affenpocken schützen kann bzw. was zu tun ist, wenn man glaubt erkrankt zu sein.
Richtiges Verhalten bei Affenpocken-Verdacht
Wenn Sie an verdächtigen Symptomen leiden und Kontakt zu einem Affenpockenfall hatten bzw. aus einem Risikogebiet kommen, fragen Sie Ihre Ärztin oder Ihren Arzt bzw. die Gesundheitshotline (1450) zunächst telefonisch um Rat. Bei begründetem Verdacht wird eine Testung in die Wege geleitet. Begeben Sie sich in Selbstisolation und vermeiden Sie enge Kontakte.
Weiterführende Informationen bieten außerdem die Webseiten des Sozialministeriums und der AGES:
https://www.ages.at/mensch/krankheit/krankheitserreger-von-a-bis-z/affenpocken
Foto: Land OÖ, Verwendung mit Quellenangabe