Wichtige Anlaufstelle für Frauen und Mädchen als Opfer von sexualisierter Gewalt –
Bundesministerin Raab und LH-Stellvertreterin Haberlander besuchen das autonome Frauenzentrum in Linz
Das autonome Frauenzentrum ist oberösterreichweit die einzige fachlich spezialisierte Einrichtung für die Beratung von Frauen und Mädchen (ab 16 Jahren) als Betroffene von sexualisierter Gewalt. MMag.a Dr.in Susanne Raab, Bundesministerin für Frauen, Familie, Integration und Medien, und LH-Stellvertreterin Mag.a Christine Haberlander besuchten die Frauenberatungsstelle am 23. August.
„Die rund 200 Frauen- und Mädchenberatungsstellen in ganz Österreich sind wichtige Anker für von Gewalt bedrohte oder betroffene Frauen. Die Beratungsschwerpunkte reichen von Gewalt in der Beziehung über ein selbstbestimmtes Leben bis zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Als Frauenministerin war mir immer ein Anliegen, ein strukturell nachhaltiges Beratungs- und Betreuungsangebot für Frauen und Mädchen in ganz Österreich sicherzustellen. Daher haben wir im Budget 2023 zum wiederholten Mal mehr Geld für Frauen- und Mädchenberatungsstellen erreichen können: Wir stellen 2023 knapp 8,2 Millionen Euro zur Verfügung, das sind im Vergleich zu 2019 33 Prozent mehr. Ein herzliches Danke an das Team des autonomen Frauenzentrums für die wichtige und unverzichtbare Arbeit, die Sie leisten“, so Frauen- und Familienministerin MMag.a Dr.in Susanne Raab.
„Wir alle gemeinsam müssen gegen Übergriffe und Gewalt auftreten und dürfen diese in keinster Weise tolerieren. Gewalt jeglicher Art hat absolut keinen Platz in unserem Oberösterreich. Daher ist es mir auch ein Bedürfnis, mich bei der Geschäftsführerin des autonomen Frauenzentrums Linz und ihrem Team sehr herzlich für ihr Engagement, ihre Kompetenz und ihre wertvolle Arbeit zu bedanken. Sie stehen Frauen und Mädchen in schwierigen Lebenslagen zur Seite und tragen zur Bewusstseinsbildung in der Öffentlichkeit bei“, betont LH-Stellvertreterin Mag.a Christine Haberlander.
„Die Anzahl der Gewaltberatungen im autonomen Frauenzentrum ist insbesondere seit der Corona-Krise stark gestiegen. Es ist wichtig, dass betroffene Frauen und Mädchen wissen, dass sie sich Unterstützung und Beratung holen können – egal ob sie sexuelle, körperliche, finanzielle oder andere Formen von Gewalt erlebt haben“, so die Geschäftsführerin des autonomen Frauenzentrums in Linz Mag.a Angelika Heinzl-Handl.
Als Frauen- und Familienberatungsstelle berät das autonome Frauenzentrum bei Beziehungsproblemen, in schwierigen Lebenssituationen, bei Trennung und Scheidung und auch bei allen Formen von Gewaltbetroffenheit. Die Beraterinnen sind für alle Anliegen da, die im Leben von Frauen und Mädchen eine Rolle spielen, nehmen sich Zeit und hören zu. Das Team besteht aus Juristinnen und psychosozialen Beraterinnen, die eng zusammenarbeiten. Die Beratung ist kostenfrei und kann auch anonym in Anspruch genommen werden. Im Rahmen der Präventionsarbeit veranstaltet das autonome Frauenzentrum Vorträge und Workshops für unterschiedliche Zielgruppen, bietet Fortbildungen an und arbeitet mit Mädchen in Schulklassen zum Thema Gewaltprävention und Selbstbewusstsein.
Fachberatungsstelle bei sexualisierter Gewalt
Das autonome Frauenzentrum in Linz ist eine vom Bundesministerium anerkannte Fachberatungsstelle bei sexualisierter Gewalt an Frauen und Mädchen. Diese Form der Gewalt hat für die Betroffenen gravierende Folgen, die sich auf zahlreiche Lebensbereiche erstrecken. Frauen und Mädchen, die von sexualisierter Gewalt betroffen sind, müssen zeitnah und intensiv betreut und begleitet werden. Das autonome Frauenzentrum versorgt die Betroffenen mit psychosozialer Beratung, Krisenintervention, überbrückender Stabilisierung bis zum Antritt einer psychotherapeutischen Versorgung und Prozessbegleitung. In Oberösterreich ist das autonome Frauenzentrum die einzig fachlich spezialisierte Einrichtung für solch eine umfassende Betreuung.
Information und Sensibilisierung als zentrale Aspekte
Neben der Beratung und Begleitung von Betroffenen stellen Information und Sensibilisierung zentrale Aspekte der Arbeit dar. Ziel ist es, sexuelle Gewalt an Frauen und Mädchen zu benennen und sichtbar zu machen und die Zusammenhänge zwischen Sexismus, sexueller Gewalt und der Gesundheit von Frauen und Mädchen bewusst zu machen. Daher unterstützt und begleitet das autonome Frauenzentrum auch die Kampagne „NO GO – Schau nicht weg bei sexueller Belästigung im Schwimmbad“ des Frauenreferates des Landes Oberösterreich. Es wurden auch heuer wieder Schulungstermine zur Sensibilisierung für Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner in den Freibädern angeboten, in denen die unterschiedlichen Erscheinungsformen sexueller Belästigung aufgezeigt wurden und Tipps und Werkzeuge vermittelt wurden, wie in entsprechenden Situationen reagiert und eingegriffen werden kann.
NO GO Kampagne in Oberösterreichs Freibädern zeigt Wirkung
Auch diesen Sommer wird in oberösterreichischen Schwimmbädern wieder ein starkes Zeichen gegen sexuelle Belästigung gesetzt. „NO GO – Schau nicht weg bei sexueller Belästigung im Schwimmbad“ transportiert drei klare Botschaften: sexualisierte Übergriffe jeglicher Art werden nicht geduldet, Grenzüberschreitungen haben Folgen, und Betroffene erhalten direkt Hilfe und Unterstützung. Im Zuge der Kampagne melden sich betroffene Frauen und Mädchen beim autonomen Frauenzentrum, denen es nach einem Übergriff schlecht geht und die das Erlebte mit jemandem besprechen möchten. Auch Ansprechpersonen aus den Bädern melden sich und möchten wissen, ob sie im Umgang mit Betroffenen richtig gehandelt haben oder etwas anders machen hätten sollen.
Weitere Information:
Bildtexte: Bundesministerin MMag.a Dr.in Susanne Raab, LH-Stv.in Mag.a Christine Haberlander, Geschäftsführerin Mag.a Angelika Heinzl-Handl.
Fotos: Land OÖ/Margot Haag, Verwendung mit Quellenangabe