Erweitertes Stechmückenmonitoring

Auch 2024 erweitertes Stechmücken-Monitoring in OÖ:
Gemeinsam Ausbreitung gebietsfremder Gelsen verhindern

Stechmücken können diverse Krankheiten übertragen. Eine systematische und andauernde Stechmückenüberwachung gilt als das wirksamste Mittel, um das Übertragungsrisiko von Krankheitserregern durch Stechmücken auf den Menschen vorherzusagen. Um eine Ausbreitung bestimmter Arten zu verhindern, kann jede und jeder Einzelne einen Beitrag leisten.

„Oberösterreich setzt auch 2024 das erweiterte Stechmücken-Monitoring in Zusammenarbeit mit der AGES fort, um die Ausbreitung dieser Insekten sowie das Vorhandensein von Krankheitserregern in den Gelsen rechtzeitig zu erkennen“, sagt Gesundheitsreferentin LH-Stellvertreterin Mag.a Christine Haberlander.

Denn in Mitteleuropa kommen in den letzten Jahrzehnten vermehrt auch gebietsfremde Gelsen vor. In Österreich wurden bisher die Japanische Buschmücke (Aedes japonicus), die Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus) und die Koreanische Buschmücke (Aedes koreicus) nachgewiesen. Während die Japanische Buschmücke schon in vielen Teilen Österreich zu finden ist und bereits als etabliert gilt, wurde die Koreanische Buschmücke bisher erst vereinzelt nachgewiesen.

Eine besondere Rolle unter diesen gebietsfremden Mückenarten spielt die Asiatische Tigermücke. Tigermücken sind nicht nur äußerst lästige und anpassungsfähige tag- und nachtaktive Quälgeister, sondern könnten auch exotische Krankheitserreger (z. B. das Chikungunya-, das Dengue- oder das Zikavirus) übertragen. Daher ist es wichtig, die Ausbreitung dieser Art zu verhindern. Seit 2022 wird die Tigermücke in allen Bundesländern Österreichs nachgewiesen. In Teilen von Wien und Graz bestehen inzwischen bereits etablierte, überwinternde Populationen, die sich auch weiter ausbreiten. Im städtischen Raum bieten die vielen öffentlichen Parks und Gärten zahlreiche potenzielle Brutstätten und erleichtern so die Ansiedlung von Tigermückenpopulationen. Darüber hinaus tragen die günstigen klimatische Bedingungen, verursacht durch „städtische Wärmeinsel-Effekte“ und künstliche Bewässerung in Großstädten, zur Ausbreitung bei. In Oberösterreich wurde die Tigermücke vor allem im Großraum Linz nachgewiesen. „Derzeit ist in Oberösterreich aber die Gefahr, sich durch den Stich einer Gelse mit einem exotischen Krankheitserreger zu infizieren, als sehr gering einzustufen“, heißt es dazu von Seiten der Landessanitätsdirektion Oberösterreich. In unserem Bundesland ist aktuell die Anzahl der Tigermückenfunde im Vergleich zu Wien und Graz noch relativ gering, es besteht aber laut AGES ein hohes Risiko, dass die Tigermücken noch häufiger werden und sich auch bei uns weiter ausbreiten.

„Oberösterreich zeigt Verantwortung. Um diese Entwicklung rechtzeitig zu erkennen und vorbereitet zu sein, haben wir in Oberösterreich bereits 2020 ein eigenes Programm zur Überwachung von Stechmücken gestartet, mit dem Ziel, die Ausbreitung von Überträgermücken sowie das Vorhandensein von Krankheitserregern in den Gelsen rechtzeitig zu erkennen. Zusätzlich beteiligt sich das Land OÖ seit 2022 an einem bundesweiten Programm zur Überwachung gebietsfremder Gelsen. Seit heuer wird erstmalig in ganz Österreich ein einheitliches, von der AGES koordiniertes Monitoringkonzept angeboten, an dem das Land Oberösterreich teilnimmt“, erklärt Gesundheitsreferentin Haberlander.

Einfache Maßnahmen gegen Ausbreitung der Tigermücke
Es ist davon auszugehen, dass sich Tigermücken-Populationen besonders im urbanen Raum ohne geeignete Gegenmaßnahmen rasch weiter ausbreiten werden. „Verhindern wir gemeinsam, dass sich Tigermücken und damit vielleicht auch exotische Krankheiten bei uns ausbreiten. Mit ganz einfachen Maßnahmen kann jede und jeder Einzelne dazu beitragen“, betont Haberlander. Brutstätten der Tigermücke sind alle Arten von Wasseransammlungen, die mindestens eine Woche stehen bleiben. Dass der eigene Garten oder Balkon zur Brutstätte werden, lässt sich einfach vermeiden:

  • Entleeren Sie kleine Wasserbehälter mindestens einmal pro Woche (Vogeltränken, Blumenuntersetzer, Planschbecken, Spielzeug etc.).
  • Vermeiden Sie in Ihrem Garten oder auf Ihrem Balkon sogenannte Kleinstwasserstellen (z.B. Schirmständer, Zaunrohre oder Dekorelemente) indem Sie diese entfernen, abdecken oder mit Sand befüllen.
  • Vermeiden Sie sonstige Wasseransammlungen: Lagern Sie dazu Gegenstände wie Gießkannen, Reifen, leere Blumenkästen, Aschenbecher, Sandspielzeug etc. unterhalb eines Daches oder drehen Sie die Gegenstände so um, dass sich kein Wasser darin ansammeln kann.
  • Verschließen Sie Regentonnen dicht oder bedecken Sie diese mit feinmaschigem Insektenschutzgitter.
  • Vermeiden Sie verstopfte Dachrinnen und tropfende Wasserhähne.

Mehr Informationen zur Verbreitung von gebietsfremden Gelsen, ihren Lebensformen und den von ihnen übertragenen Krankheiten unter https://www.ages.at/mensch/krankheit/infos-zu-gelsen-krankheiten#c7630

Foto: Land OÖ/ Verwendung mit Quellenangabe