30 Jahre Frauenberatung Wels &

Eröffnung der 7. Frauenübergangswohnung im Jahr 2024

„Diese Wohnung ist mehr als nur ein Dach über dem Kopf; sie ist ein Zeichen unserer Solidarität und ein Versprechen für eine bessere Zukunft. Die Übergangswohnung dient als sicherer Hafen, wo betroffene Frauen Unterstützung und Ruhe finden können, um ihr Leben neu zu gestalten. Das Ziel ist klar: In jedem Bezirk soll es eine Schutzunterkunft geben. Neben den Frauenhäusern zählen dazu Frauenübergangswohnungen. Regionale Unterkünfte sind deshalb so wichtig, weil lange Anfahrtszeiten) eine so große Hürde sein können, dass Frauen bei dem Gewalttäter bleiben – oft auch, um ihre Kinder nicht völlig aus ihrer gewohnten Umgebung reißen zu müssen“

Mag.a Christine Haberlander
Frauenreferentin und Landeshauptmann-Stellvertreterin

„Die richtige Hilfe im richtigen Moment ist nötig – besonders dann, wenn sich Frauen und ihre Kinder, aus einer Lebenssituation befreien müssen, die von Gewalt, psychischer Gewalt, Missbrauch oder anderen Lebensumständen geprägt ist. Eine vorübergehende Unterkunft hilft Frauen und ihren Kindern, zur Ruhe zu kommen, während sie an langfristigen Lösungen arbeiten. Das Team der Frauenberatung Wels hat dieses wichtige Sozialprojekt „Frauenübergangswohnung“ in Stadl-Paura verwirklicht. Dafür danke ich allen Beteiligten sehr herzlich.“

Christian Popp

Bürgermeister

„Wir sind froh, dass wir die Möglichkeit einer Frauenübergangswohnung jetzt auch im Bezirk Wels Land anbieten können. Ich bedanke mich bei allen Beteiligten für das Zustandekommen.“

Ing. Mag. Thomas Sturm

Bezirkshauptfrau-Stellvertreter

„Mit unser Frauenberatungsstelle in Wels haben wir vor 30 Jahren einen Meilenstein gesetzt. Was uns fehlt ist die Anerkennung als Frauenservicestelle und eine eigene Frauenberatungsstelle in Wels Land. Die jährliche Ablehnung schmerzt nicht nur uns, sondern vor allem die hilfesuchenden Frauen, der Bedarf ist dringend gegeben.“

Anna Eisenrausch

Obfrau Frauenberatungsstelle Wels

„Die Frauenübergangswohnung wurde für Frauen und deren Kiinder geschaffen, welche sich in einer schwierigen Lebenslage befinden. Durch Unterstützung und Begleitung können die Frauen in Ruhe überlegen, welche Möglichkeiten bestehen und dann die Entscheidung treffen, welchen Weg sie für die Zukunft wählen.“

Gabriele Oberlinninger

Geschäftsführerin Frauenberatungsstelle Wels

Frauenberatungsstelle Wels

Die Frauenberatungsstelle wurde im Jahr 1994 gegründet. Bis dahin haben sich Frauen mit Problemlagen an das Frauenhaus gewandt. Diese Anfragen zu bewältigen war aus Ressourcengründen für das Frauenhaus nicht mehr möglich.

Bis August 2015 war die Beratungsstelle in der Rablstraße. Mit Änderung der Förderbedienungen – alle Beratungsstellen müssen barrierefrei sein – sind wir in das Cordatushaus, Martin Luther-Platz 1 übersiedelt. Das Ausmaß der Stunden von den Beratungen hat sich von 1994 auf 2023 verdreifacht. In der Zeit von 1994 bis 2023 haben über 10.500 Frauen in über 15.000 Beratungsstunden die Beratungsstelle in Anspruch genommen.

Hinzu kommen noch über 7.400 Frauen in über 3.500 Stunden, die sich telefonische Auskünfte geholt haben. Alle 2 Wochen findet eine Rechtsberatung durch eine Anwältin und einen Anwalt statt.

Weiters haben wir einen Vertrag mit dem Justizministerium damit wir gewaltbetroffenen Frauen juristische und psychosoziale Prozessbegleitung anbieten können. (Alle Opfer von Gewalt haben Anspruch auf Prozessbegleitung im Strafverfahren). Seit dem Jahr 2024 gibt es einen Vertrag mit der Gesundheitskasse und wir dürfen Frauen – und im Zuge der Angehörigenbegleitung auch deren Kinder – Psychotherapie anbieten. Seit einigen Jahren kämpfen wir um Anerkennung als Frauenservicestelle und für eine eigene Frauenberatungsstelle in Wels-Land. Dafür haben wir bisher leider auch heuer wieder ein Ablehnungsschreiben erhalten. Wir freuen uns sehr, dass wir mit der Eröffnung der Frauenübergangswohnung ein Angebot für die Frauen in Wels-Land anbieten können.

Deutlicher Ausbau an Frauenschutzunterkünften in Oberösterreich 

Der Bund stellt in den nächsten 3 Jahren insgesamt 12 Millionen zur Verfügung mit dem Ziel bis Ende 2025 bundesweit mindestens 180 zusätzliche Plätze zu schaffen. Oberösterreich kann somit über € 1,9 Millionen zusätzlich in den Ausbau der Schutzunterkünfte investieren. Das Angebot an Frauen- und Kinderplätzen, Beratungs- und Betreuungsleistungen in Schutzunterkünften, insbesondere in Übergangswohnungen, in ganz Oberösterreich wird somit deutlich erweitert. Außerdem findet eine Aufstockung der Beratungsleistungen im Zusammenhang mit der Unterbringung in Frauenübergangswohnungen auf durchschnittlich 4 Wochenstunden pro Frauenplatz statt.

Neue Kapazitäten: 20 Frauenplätze und mind. 33 Kinderplätze in Frauenübergangswohnungen und 163 Plätze (59 Frauenplätze und 104 Kinderplätze) in den OÖ Frauenhäusern.

Frauenübergangswohnungen in Oberösterreich – Ausbau und Planung
Frauenübergangswohnungen bieten sicheren Wohnraum für Frauen und ihre Kinder, die nicht mehr akut gefährdet sind, aber weiterhin Unterstützung brauchen.

Frauenübergangswohnungen in Oberösterreich – Ausbau und Planung
Frauenübergangswohnungen bieten sicheren Wohnraum für Frauen und ihre Kinder, die nicht mehr akut gefährdet sind, aber weiterhin Unterstützung brauchen.

Stand vor 2024

6 Frauen-übergangswohnungen in:

  • Bad Ischl
  • Braunau
  • Freistadt
  • Kirchdorf/Krems (2)
  • Perg

Betreuung durch Frauenberatungsstellen.

Eröffnungen 2024 (bisher)

 

7 zusätzliche Frauen-übergangswohnungen in:

  • Eferding
  • Linz-Land (Traun bereits eröffnet) und eine weitere Frauenübergangs-wohnung wird ab 2024 in Enns vom Land OÖ mitfinanziert
  • Rohrbach
  • Schärding
  • Grieskirchen (wird Ende 2024 eröffnet)
  • Wels-Land (wird Ende 2024 eröffnet)
Zukünftige Planung

1 zusätzliche Frauen-übergangswohnung in:

  • Urfahr-Umgebung
Kapazität vor 2024

11 Frauenplätze und 21 Kinderplätze sind aktuell verfügbar.

Zusätzliche Kapazität

9 Frauenplätze und 12 Kinderplätze

Gesamte Kapazität nach dem Ausbau:

20 Frauenplätze und 33 Kinderplätze

In Zusammenhang mit dem Ausbau der Frauenübergangswohnungen gilt auch allen Vertreterinnen und Vertretern in den Bezirken und Gemeinden ein großer Dank, denn nur durch ihr Zusammenwirken ist es möglich, dass Probleme vor Ort gelöst werden und Frauen in ihrer Umgebung bleiben können.

Frauenhäuser in Oberösterreich – Ausbau und Planung

Frauenhäuser bieten Schutz für Frauen und ihre Kinder, die von Gewalt bedroht oder betroffen sind.

Standorte bis 2024Ausbau der Frauenhäuser
  1. Linz
  2. Wels
  3. Steyr
  4. Vöcklabruck
  5. Ried im Innkreis
  6. Braunau
  • Der Ersatzbau des Frauenhauses Ried im Innkreis wurde im November 2024 bezogen.
  • Das Familienkompetenzzentrum Frauenhaus Steyr soll im Jahr 2025 fertiggestellt werden.
  • Die Standortsuchen für die Frauenhäuser in den Regionen „Unteres Mühlviertel“ und „Inneres Salzkammergut“ wurden abgeschlossen. Die Aufträge an die Bauträger sind ergangen und nun erfolgen die weiteren Planungsschritte: Einreichplanung, baubehördliches Bewilligungsverfahren, Ausschreibung, etc. Die Frauenhäuser sollen in den nächsten Jahren fertiggestellt werden.
Gesamte Kapazität:

127 Plätze (47 für Frauen, 80 für Kinder)

Geplante zusätzliche Kapazität:

36 Plätze (12 Frauenplätze und 24 Kinderplätze).

Gesamte Kapazität:

163 Plätze (59 für Frauen, 104 für Kinder)

Zusätzliche Unterstützung:

Zusätzlich gibt es im Zusammenhang mit den Frauenhäusern Nachbetreuungs-

wohnungen: Vöcklabruck und Steyr, mit insgesamt 4 Frauenplätzen und 8 Kinderplätzen.

Fazit zum Ausbau:

  • In Zukunft werden in Oberösterreich in 18 Bezirken insgesamt 20 Frauenplätze und mindestens 33 Kinderplätze in Frauenübergangswohnungen zur Verfügung stehen.
  • Zudem werden nach dem Ausbau 8 Frauenhäuser mit 59 Frauenplätzen und 104 Kinderplätzen (gesamt 163 Plätze) zur Verfügung stehen

Unterschied zwischen Frauenhäusern und Frauenübergangswohnungen

FrauenhäuserFrauenübergangswohnungen
  • Bieten akuten Schutz vor Gewalt.
  • Unbürokratische und sofortige Aufnahme.
  • Anonyme und sichere Standorte.
  • Umfassende Beratung und Betreuung, auch langfristig.

 

  • Sicherer Wohnraum für Frauen, die sich in einer belasteten Beziehungssituation befinden oder
  • Nachbetreuungsmöglichkeit für Frauen nach einem Aufenthalt in einem Frauenhaus.
  • Unterstützung auf dem Weg zu einem selbstständigen Leben.
  • Aufenthaltsdauer meist bis zu 6 Monate.

 

Fotos: Land OÖ/Sternberger Daniela, Verwendung mit Quellenangabe