LR Hiegelsberger und LH-Stv.in Haberlander: „Natur im Garten“-Auszeichnung für die Landespflege- und Betreuungszentren und Klinikum Steyr – Naturerfahrung ist Lebensqualität

 

Die Aktion „Natur im Garten“ des Landes Oberösterreich etabliert sich immer stärker in den heimischen Gärten und hat auch in Gemeinden und  Krankenanstalten Fuß gefasst. Immer mehr öffentliche Gärten und Grünflächen werden nach den Grundsätzen von „Natur im Garten“ möglichst naturnah bewirtschaftet und bieten ein unverfälschtes Naturereignis. Am 28.10.2019 wurden erstmals vier Landespflege- und Betreuungszentren (LPBZ) und damit einhergehend das Klinikum Steyr mit der „Natur im Garten“-Plakette ausgezeichnet.

„Die Aktion »Natur im Garten« unterstützt das naturnahe Garteln in Privatgärten wie auch in öffentlichen Gartenanlagen. Mit wachsendem Erfolg werden immer mehr Menschen dafür gewonnen, wieder mehr Natur in den Gärten zuzulassen. Besonders für Menschen mit Pflegebedarf ist der regelmäßige Kontakt mit Pflanzen und der natürlichen Umgebung von größter Bedeutung. Daher freut es mich sehr, dass wir heute vier Pflegeeinrichtungen und das Klinikum Steyr mit der »Natur im Garten« – Plakette auszeichnen können. Wo auch immer die Plakette mit dem Igel am Gartentor angebracht ist, da kann man sicher sein, hier ist Natur drinnen“, so Landesrat Max Hiegelsberger.

„Gerade für Patientinnen und Patienten und für Menschen, die Pflege brauchen, ist es wichtig, dass sie sich in ihrer Umgebung wohlfühlen. Ich freue mich daher, dass das Klinikum Pyhrn-Eisenwurzen, Steyr, als auch die Landespflege- und Betreuungszentren für ihre Bemühungen die Auszeichnung „Natur im Garten“ erhalten. Ein Garten ist ein Stück Heimat, Rückzugsort, ein Ort der Begegnung, ein Ort zum Gesundwerden und noch vieles mehr. Diese Auszeichnung bedeutet für die Gesundheitseinrichtungen daher besonders viel“, so Landeshauptmann-Stellvertreterin Gesundheitsreferentin Mag.a Christine Haberlander.

Die Landespflege- und Betreuungszentren betreuen Menschen mit psychiatrischer Grunderkrankung und/oder geistiger Beeinträchtigung. Die Bewohner/innen leben oftmals jahrzehntelang in den Einrichtungen. Diese sind umgeben von großen Gärten, die zum Verweilen einladen. Mit der Plakette ausgezeichnet wurden die LPBZs Christkindl, Schloss Gschwendt, Schloss Cumberland und Schloss Haus. Es werden mit Ausnahme von Gschwendt in allen Einrichtungen auch Wachkomapatienten betreut. Außer Christkindl sind die anderen Einrichtungen ehemalige Schlösser, die auch Werkstätten haben.

„Mit unseren Gärten wollen wir einen Beitrag zur Vielfalt in der Tier- und Pflanzenwelt leisten: Wir möchten einen Lebensraum für viele verschiedene Tier- und Pflanzenarten bieten und damit auch aktiv zum Klimaschutz beitragen. Unsere Gärten sind Orte der Begegnung: Wir feiern Feste in unseren Gärten, es werden verschiedenste Veranstaltungen abgehalten und viele Menschen von außerhalb der Einrichtung halten sich gerne in den Gärten auf. Unsere Gärten sind ein wichtiger Bestandteil unserer täglichen Arbeit und bieten mit ihren unterschiedlichen Anordnungen und Plätzen einen Platz für jedermann“, so Leopoldine Halbmayr, Direktorin des LPBZ Christkindl: „Die Seele baumeln zu lassen und vom Alltag abschalten zu können, ist für Bewohner/innen und Mitarbeiter/innen gleichermaßen wichtig. Nur in einer intakten Naturlandschaft ist Vielfalt möglich. Daher haben wir bei der Aktion »Natur im Garten« mitgemacht.“

LPBZ Christkindl

Das Landespflege- und Betreuungszentrum Christkindl entwickelte sich aus einem Bauernhaus. Das Eingebettetsein in die Natur ist geblieben. Im LPBZ Christkindl leben ca. 100 Menschen und es verfügt über einen sehr liebevoll gestalteten Garten mit vielen Plätzen zum Rasten und Verweilen. Die genutzte Gartenfläche beträgt ca. 4.000 Quadratmeter; insgesamt ist die Liegenschaft über 30.000 Quadratmeter groß. Christkindl hat eine Außenstelle.

„Der Garten ist auch »Aufenthaltsraum« für unsere Bewohner/innen. Darin finden übers Jahr verteilt viele Aktivitäten statt: Wellnesstag im Garten, Obsternte, Bepflanzung und Ernten der beiden Hochbeete, sinnvolle Gartenarbeiten für Bewohner/innen mit Begleitung durch Ergotherapeutinnen, Nutzen der Sitzplätze und Begehen der angelegten Wege, Nutzung der Blumen auch für den Hausschmuck, Nutzungsmöglichkeit auch für die Besucher der Bewohner/innen. Bei der Aktion machen wir mit, weil uns als Gesundheitseinrichtung ökologisches Gärtnern wichtig ist und weil das abgeschiedene Eingebettetsein in fast unberührte Natur sich richtig dafür anbietet“, so Direktorin Leopoldine Halbmayr.

LPBZ Schloss Cumberland

„Unser Parkareal umfasst rund 10 Hektar, davon sind 23.300 Quadratmeter (2,3 Hektar) Wald und liegt zum Teil in der 500m Uferschutzzone des Krottensees. Der Park wird in erster Linie von unseren Bewohner/innen genützt.  Spaziergänger nutzen ebenfalls die befestigten Wege, um sich  im Grünen zu bewegen. Die Insektenhotels für die Wildbienen, die von unseren Hausarbeitern in Zusammenarbeit mit unseren Bewohner/innen gebaut wurden, erfreuen sich großer Beliebtheit und werden immer wieder beobachtet, ob sich etwas verändert hat. Als wir die Ausschreibung gelesen haben waren wir der Überzeugung, dass wir mit unserer Parkanlage alle Voraussetzungen aufweisen, »Natur im Garten« leben zu können. Die Ausstrahlung des Parks ist dem eines Schlosses mehr als würdig. Besonders stolz sind wir natürlich auch darauf, dass zu unserer Anlage der Krottensee, ein einmaliges Biotop und Naturdenkmal, gehört“, so Direktor Dipl. KH-Betriebswirt RegR Johann Schifflhuber.

LPBZ Schlosss Gschwendt

„Das Landespflege- und Betreuungszentrum Schloss Gschwendt bietet 78 Bewohnerinnen und Bewohnern ein Zuhause. Der großzügig gestaltete Schlosspark ist circa drei Hektar groß und ein beliebter Aufenthaltsort für die Bewohner/innen und die Gemeindebürger/innen in Neuhofen. Er ist ein Treffpunkt für Jung und Alt und in den Sommermonaten ein beliebter Ort für kulturelle Veranstaltungen“, so Direktorin Mag.(FH) Christina Schwarzberger.

LPBZ Schloss Haus

„Der circa acht Hektar große Schlosspark des Landespflege- und Betreuungszentrums Schloss Haus ist ein beliebter Aufenthaltsort für die Bewohner/innen und dient auch als Naherholungsgebiet für die Gemeindebürger/innen. Im Schlosspark befindet sich ein Rot- und Damwild Gehege, auch der alte Obstgarten lädt zum Träumen ein,“ so der Leiter des Zentrums, Dr. Harald Geck.

Japanischer Garten und Bienenweide im Klinikum – die Garten-und Grünanlagen im Klinikum Steyr

Frische Luft schnappen, raus aus dem Klinikum-Alltag und Spazieren gehen, das alles ist direkt im Klinikum Steyr möglich. Zwischen den einzelnen Pavillons des Klinikums finden sich die unterschiedlichsten Themengärten, die zum Verweilen und Entspannen einladen und davon profitieren Mitarbeiter/innen, Patient/innen und Besucher/innen.

Insgesamt 60.000  Quadratmeter Grünfläche umspielen das Klinikum Steyr. Durch den pavillonartigen Aufbau des gesamten Klinikums finden sich bei einem Rundgang immer wieder unterschiedliche Garten- und Grünanlagen, die zum Verweilen einladen. „Unsere Gartenspezialistinnen setzen in der Gestaltung unterschiedliche Schwerpunkte. So gibt es im sogenannten Japanischen Garten Steh- und Sitzgelegenheiten unter Birken inklusive Gabionenmauern mit Spielplätzen. Hier können sich sowohl Mitarbeiter/innen als auch Patient/innen und Besucher/innen an den unterschiedlichsten Plätzen entspannt zurückziehen und genießen.

Der Garten ist im Einklang mit der ihn umgebenden Natur gestaltet. Unser Team betreut sowohl eine Bienenweide als auch einen Wald inklusive Waldwegen, die zu längeren Spaziergängen einladen.

Wir im Klinikum Steyr sind davon überzeugt, dass die naturnahe Bewirtschaftung der Garten- und Grünanlagen für die Genesung von Körper und Geist sehr fördernd sein kann. Wir wollen mit unserer Gestaltung des Außenbereichs sowohl für unsere Patient/innen als auch für unsere Kolleg/innen einen Ort schaffen, der gleichzeitig Entspannung und Ausgleich vom Krankenhausalltag bieten kann. Wir geben dabei stets unser Bestes und wollten dies mit der Teilnahme an dieser Aktion unter Beweis stellen,“ so Karl Ostermann vom technischen Betriebsdienst des Klinikum Steyr.