„Tag der Wiederbelebung“ – Mehr Mut zur Reanimation, denn Leben retten kann jeder!
In Österreich erleiden jährlich etwa 10.000 Menschen einen Herzkreislaufstillstand außerhalb des Krankenhauses. Rasches und richtiges Handeln der Mitmenschen rettet in solch einem Ernstfall Leben. Wie wichtig es ist, über richtige Reanimation Bescheid zu wissen und somit zum Lebensretter zu werden, machen Linzer Medizinstudentinnen und Medizinstudenten am „Tag der Wiederbelebung“ am 16. Oktober 2020 mit ihrer Initiative „Herzschlag – Leben retten kann jeder“ aufmerksam. Unterstützung bekommen sie dabei von Gesundheitsreferentin Landeshauptmann-Stellvertreterin Mag.a Christine Haberlander, dem Ordensklinikum Linz, Kepler Universitätsklinikum und Samariterbund Linz.
Nur etwa 15 bis 20 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher werden durch Reanimation zu Lebensrettern. Im Vergleich dazu liegt die Quote in den Niederlanden bei 70 Prozent und in Norwegen bei knapp 80 Prozent.
„Derzeit überleben in Österreich etwa nur zehn Prozent einen plötzlichen Herzstillstand. Würden Anwesende mit der Wiederbelebung beginnen, könnten österreichweit jährlich 1.000 Leben gerettet werden. Doch meist fehlt es leider an nötigem Wissen, denn viele machen eine Erste-Hilfe-Ausbildung nur im Rahmen der Führerscheinprüfung. Daraus resultieren Ängste, im Ernstfall etwas falsch zu machen. Unser Ziel ist es, mit unserer Initiative die Bevölkerung darauf aufmerksam zu machen, wie wichtig es ist, hier das Wissen immer wieder aufzufrischen“, sagt Thomas Kloimstein, Obmann Verein Sinus (Studentische interdisziplinäre notfallmedizinische Union Linz).
Voriges Jahr machten die jungen Linzer Medizinstudentinnen und Medizinstudenten erstmals mit Informationsständen verteilt über ganz Linz samt der Möglichkeit an Reanimations-Puppen das Wissen aufzufrischen, die Bevölkerung darauf aufmerksam, wie wichtig der Mut zur Wiederbelebung ist. Dieses Jahr ist dies aus Covid-19-Gründen nicht möglich, daher gibt es Webinare und Online-Initiativen. Unterstützt wird die Initiative der Jungmedizinerinnen und -mediziner von Landeshauptmann-Stellvertreterin Mag.a Christine Haberlander, dem Ordensklinikum Linz, Samariterbund Linz und Kepler Universitätsklinikum.
„Beim akuten Herzinfarkt spielt der Faktor Zeit und das sofortige richtige Handeln eine enorme Rolle. Umso wichtiger ist es, dass Betroffene möglichst rasch die richtige Behandlung erhalten. Die vorbildliche Zusammenarbeit der Oberösterreichischen Krankenhäuser gewährleistet hier die schnellstmögliche Behandlung, wenn nötig. Mit unserer Arbeit wollen wir in Oberösterreich aber zwei Seiten zusammen holen, das Land, das mit seinen Einrichtungen hilft und jede und jeden Einzelnen, der sich oder anderen helfen kann. Bei einem Herzkreislaufstillstand kommt es auf jede Sekunde an. Umso wichtiger ist, dass die Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher keine Angst davor haben Erste Hilfe zu leisten und wenn nötig auch die betroffene Person zu reanimieren. Mehr als 42.500 Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher nahmen im vergangenen Jahr an einem Erste-Hilfe Kurs teil. Nicht nur in Zeiten von Corona gilt, schauen, schützen und helfen wir uns gegenseitig“, betont Gesundheitsreferentin LH-Stellvertreterin Mag.a Christine Haberlander.
„Eine effiziente Erste Hilfe ist eine hervorragende Basis für jede weitere Behandlung in den Notfalleinheiten unserer Spitäler. Man kann daher nur Jede und Jeden ermutigen, aktiv Erste Hilfe zu leisten. Man kann dabei fast nichts falsch machen. Fatal ist es nur, nichts zu tun!“, sagt Dr. Franz Harnoncourt, Geschäftsführer des Kepler Universitätsklinikums und der OÖ. Gesundheitsholding GmbH.
„Nach dem beherzten Eingreifen von Ersthelferinnen und Ersthelfern spielen die oö Akutkrankenhäuser eine zentrale Rolle in der Akutversorgung von Herzinfarktpatienten. Versorgung dieser Patientinnen und Patienten und dabei besonders die Ausbildung von Studentinnen und Studenten ist dem Ordensklinikums Linz ein besonderes Anliegen. Es ist wichtig, dass jedem einzelnen von uns hier bewusst ist, dass die ersten Sekunden bei solch einem Notfall zählen. Es ist beeindruckend, dass Jungmedizinerinnen und Jungmediziner, die bei uns sehr gut ausgebildet werden, hier die Initiative ergreifen“, sagt Dr. Stefan Meusburger, Geschäftsführer Ordensklinikum Linz.
„Bei einem Herzstillstand zählt jede Minute. Umso wichtiger ist die sofortige Wiederbelebung durch Anwesende bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes. Bereits ein einfacher Erste-Hilfe-Kurs vermittelt das Basiswissen und die Sicherheit, um fachgerechte Sofortmaßnahmen einzuleiten. Als Partner der ersten Stunde unterstützen wir diesen Aktionstag mit der Überzeugung, die Anzahl der Ersthelferinnen und Ersthelfer zu erhöhen und damit weitere Leben zu retten“, sagt Mag. Joachim Sallaberger, Obmann Samariterbund Linz.
„Tag der Wiederbelebung“ – Herzschlag – Leben retten kann jeder:
Als Rahmenprogramm wird es gemeinsam mit dem ARC (Austrian Resuscitation Council) ein Webinar zum Thema Wiederbelebung in Österreich geben.
Darüber hinaus werden sich lokale Künstlerinnen und Künstler an der Aktion #mysongcansavelives beteiligen.
Dabei werden eigene Songs performt und in den sozialen Netzwerken gepostet, die mit einem Takt von 100 bis 120 Bpm (= Schläge pro Minute) genau den richtigen Rhythmus für eine Herzdruckmassage vorgeben.
Nähere Informationen:
https://www.instagram.com/herzschlag.linz/
https://www.facebook.com/SINUS-Linz-107700057740742/?ref=py_c
https://www.facebook.com/events/326090228685147/
https://ilcor.org/news/your-song-can-save-lives
Foto: Land OÖ