Equal Pension Day am 3. August 2022
LH-Stv.in Haberlander: „Mit Pensionssplitting Frauen im Alter finanziell absichern!“
Am 3. August 2022 ist der Equal Pension Day in Österreich. Dieser Tag markiert jenen Stichtag, an dem Männer in Österreich bereits so viel Pension bekommen haben, wie Frauen erst bis Jahresende erhalten werden. Österreichweit erhalten Frauen derzeit eine um 41,1 Prozent geringere Pension als Männer. Dass der Einkommensunterschied zwar stetig, aber langsam, sinkt, zeigt der Gleichstellungsbericht der Frauenstrategie „Frauen.Leben 2030“, der 2018 einstimmig von der Oö. Landesregierung beschlossen wurde und in jährlichen Berichten auf die Entwicklungen hinweist.
„Meine Meinung ist unverändert: Der Einkommens- und der Pensionsunterschied zwischen den Geschlechtern ist zu hoch! Mein Anspruch ist nach wie vor ein anderer! Gleiche Bezahlung für gleiche bzw. gleichwertige Arbeit muss selbstverständlich sein. Dazu braucht es auch mehr Transparenz bei den Einkommen von Frauen und Männern und die finanzielle Absicherung von Frauen in allen Lebenslagen, besonders in der Pension“, so Frauenreferentin LH-Stellvertreterin Christine Haberlander.
Pensionssplitting als Lösungsansatz
Das sogenannte Pensionssplitting kann dazu beitragen, die finanziellen Pensionsnachteile des Elternteils – zumeist eben der Frau – abzumildern, der sich vorrangig der Kindererziehung widmet. Der erwerbstätige Elternteil kann freiwillig den Pensionsanspruch „splitten“ und dem überwiegend Erziehenden bis zu 50 Prozent abtreten.
„Im Sinne der Frauen wünsche ich mir ein verpflichtendes Pensionssplitting. Daher dränge ich auch weiterhin darauf, dass sich die Bundesregierung dem im Regierungsprogramm verankerten Thema des automatischen Pensionssplittings aktiv annimmt“, betont Haberlander.
Zur Sensibilisierung für das wichtige Thema Finanzen braucht es mehr Information, und die Folgen müssen bewusst gemacht werden. Das Frauenreferat des Landes Oberösterreich gestaltet in diesem Zusammenhang eine Broschüre zum Thema Frauen und Geld, die ab Herbst Frauen und Mädchen in dieser wichtigen Angelegenheit mit Ratschlägen, Tipps und Tricks unterstützt.
Mehrere Ursachen für Pensions-Kluft
Im Wesentlichen ist der Pension-Gap eine Folge des geringeren Einkommens im Laufe des Erwerbsarbeitslebens von Frauen. Einen geringeren Durchschnittsstundenlohn erhalten Frauen meist auch für weniger Stunden. Die weit verbreitete Teilzeitarbeit hängt vielfach damit zusammen, dass Frauen überwiegend für die Kinderbetreuung und Care-Aufgaben in der Familie zuständig sind. Ein geringer Teil des Pension-Gaps ist der geringeren Anzahl an Beitragsjahren geschuldet.
„Es braucht eine Sensibilisierung der Frauen für das Thema Pension. Viele Frauen sind sich nicht darüber bewusst, was es bedeutet, lange in Teilzeit zu arbeiten. Frauen müssen sich auch selbst mehr zutrauen. Frauen dürfen und müssen eine gerechte Entlohnung für ihre Leistung fordern und müssen bei Verhandlungen auch selbstbewusst sein. Schon jungen Mädchen müssen wir das mit auf den Weg geben“, so Haberlander.
Das Datum des Equal Pension Day 2022 stützt sich auf eine Veröffentlichung des Frauenserviceportals im Bundeskanzleramt.
Quelle: https://www.bundeskanzleramt.gv.at/frauenserviceportal/aktuell/equal-pension-day-2022
Foto: Land OÖ, Verwendung mit Quellenangabe