LH-Stellvertreterin Haberlander und Sozial-Landesrat Hattmannsdorfer zum Weltalzheimertag: „Oberösterreich hilft Angehörigen und Betroffenen mit elf Demenz-Servicestellen im Land“
Mit dem Netzwerk DEMENZ OÖ mehr erreichen für Menschen mit Demenz in Oberösterreich
Unsere Gesellschaft wird immer älter, die Lebenserwartung steigt und damit auch die Anzahl an Menschen mit dementieller Erkrankung. Oberösterreich geht mit dem Netzwerk DEMENZ OÖ und seinem Leitspruch „Demenz erkennen, ansprechen, handeln“ einen klaren Weg. Die Ziele sind Verbesserung der Lebensqualität für Betroffene und Angehörige und die Entlastung aller Beteiligten. Im Fokus stehen individuell abgestimmte Leistungen für die betroffene Person.
„Wir arbeiten in Oberösterreich dafür, dass die Menschen in unserem Land gesund und gut leben können. Heute – und bis ins hohe Alter. Immer mehr Menschen werden in Zukunft Unterstützung brauchen. Daher ist es ein Gebot der Stunde, dass wir ressortübergreifend zwischen Land Oberösterreich und der Sozialversicherung ein maßgeschneidertes Angebot für Personen zur Verfügung stellen, die von dementiellen Erkrankungen betroffen sind“, betont Gesundheitslandesrätin LH-Stellvertreterin Mag.a Christine Haberlander anlässlich des Weltalzheimertages am 21. September. „Die Diagnose Demenz löst bei Betroffenen und deren Angehörigen unglaubliche Ängste, Unsicherheit und viele Fragen aus. Wir setzen daher bewusst auf niederschwellige Angebote, um die Menschen möglichst rasch zu erreichen und ihnen unnötige Hemmschwellen zu nehmen. Beim Erkennen erster Anzeichen sollen Betroffene und ihre Angehörigen rasch eine kompetente und strukturierte Betreuung erhalten. Dieses Angebot bringt eine Entlastung für die gesamte Familie“, so Haberlander.
„Diejenigen, die unser Land aufgebaut und ihr Leben lang gearbeitet haben, müssen sich darauf verlassen können, dass sie auch in Würde alt werden können. Sie haben dabei den Wunsch, möglichst lange in den eigenen vier Wänden zu bleiben. Dafür braucht es eine gute Unterstützung und Entlastung der pflegenden Angehörigen. Deshalb setzen wir auf Maßnahmen zur Früherkennung der Krankheit, da damit viele lebenswerte Jahre für die Betroffenen und ihre Angehörigen gewonnen werden können“, sagt Sozial-Landesrat Dr. Wolfgang Hattmannsdorfer. An die 80 Prozent der Erkrankten werden laut Österreichischer Alzheimer Gesellschaft in Oberösterreich von der Familie betreut, mehr als ein Viertel der Betreuerinnen und Betreuer ist selbst älter als 60 Jahre.
Beratung für Betroffene und Angehörigen durch Netz aus elf Demenzservicestellen
Basierend auf den langjährigen Erfahrungen und den wissenschaftlichen Ergebnissen der Demenzforschung der MAS Alzheimerhilfe wurde nun gemeinsam mit den weiteren Trägerorganisationen Volkshilfe Gesundheits- und Soziale Dienste GmbH und Stadt Wels ein ineinandergreifendes Konzept entwickelt und umgesetzt. Das Land Oberösterreich und die Sozialversicherung finanzieren im Rahmen des Netzwerks DEMENZ OÖ ein Netz aus elf Demenzservicestellen und regionalen Sprechtagen und garantieren eine oberösterreichweite Erreichbarkeit der Angebote. Die Öffnungszeiten für eine persönliche Beratung in einem verständnisvollen Umfeld richten sich weitgehend nach den Bedürfnissen der Zielgruppe, zudem werden alle Fragen rund um Demenz auch telefonisch beantwortet. Auf Wunsch erfolgt eine psychologische Testung, die Aufschluss über die Situation und mögliche nächste Schritte gibt. Pflegende Angehörige werden im Umgang mit den Erkrankten geschult. Durch ein gezieltes, an den Krankheitsverlauf angepasstes Training, kann der Krankheitsverlauf positiv beeinflusst werden. Die Angebote sind kostenlos, lediglich für das Training werden geringe Selbstbehalte mit sozialer Staffelung eingehoben.
„Mit dem Netzwerk DEMENZ OÖ haben wir eine zentrale Stelle für Angehörige und für Menschen mit Demenz geschaffen. Oberösterreich nimmt damit in der Versorgung von Betroffenen und Angehörigen eine Vorreiterrolle in Österreich ein. Die in den Demenzservicestellen in ganz Oberösterreich geleistete Unterstützung ist ein wichtiger Beitrag zur Bewältigung dieser Erkrankung und bringt Betroffenen und ihren Familien einen deutlichen Gewinn an Lebensqualität“, sind sich Gesundheitsreferentin Haberlander und Sozial-Landesrat Hattmannsdorfer einig.
Als Demenz bezeichnet die Medizin verschiedene Krankheitsbilder des Gehirns, die durch fortschreitende Schädigung und Zerstörung von Nervenzellen im Gehirn entstehen. Störungen der Hirnfunktionen, die Gedächtnis, Sprache, Orientierung, Auffassung oder Urteilsvermögen betreffen, sind die Folge.
Foto: Land OÖ/Max Mayrhofer, Verwendung mit Quellenangabe