EU-Kommissarin Elisa Ferreira und Landeshauptmann-Stellvertreterin Christine Haberlander zu Besuch bei ecop – Europas innovativstem Unternehmen – in Neuhofen

 

Am 19. Oktober 2022 besuchten Elisa Ferreira, EU-Kommissarin für Kohäsion und Reformen, und Landeshauptmann-Stellvertreterin Christine Haberlander die Clean-Tech Firma ecop in Neuhofen an der Krems. Der kürzlich als innovativstes Unternehmen in der EU ausgezeichnete Betrieb entwickelt und produziert eine rotierende Großwärmepumpe für die Industrie. Der OÖ HightechFonds ist am Vorzeigeunternehmen ecop beteiligt.

CEO Bernhard Adler stellte die ecop Technologie – sie ist durch 68 Patente geschützt – vor, mit der Industrieunternehmen Abwärme recyclen können. Im Anschluss daran wurde eine dieser Rotationswärmepumpen besichtigt. EU-Kommissarin Ferreira und Landeshauptmann-Stellvertreterin Haberlander zeigten sich beeindruckt von der Leistungsfähigkeit der Technologie und hoben die besondere Wichtigkeit von Innovationen, die die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen reduzieren, hervor.

„Rotationswärmepumpen, wie sie ecop in Oberösterreich mit Unterstützung von EU-Mitteln entwickelt hat, leisten einen wichtigen Beitrag für das Gelingen der grünen Energiewende. Und diese ist nicht nur klimapolitisch, sondern auch geopolitisch das Gebot der Stunde. Wie auch schon in vergangenen Krisen wie der Corona-Pandemie spielt die EU-Kohäsionspolitik eine zentrale Rolle bei der Bewältigung der aktuellen Herausforderungen. Jeder Euro, der in innovative Wege zur Energieerzeugung fließt und uns hilft, unabhängig von fossiler Energie aus Russland zu werden, ist eine Investition in Demokratie und Freiheit. Mit seinen innovativen Unternehmen ist Oberösterreich bestens positioniert für den grünen und digitalen Wandel –  und inspirierend für viele andere Regionen in Europa“, sagt EU-Kommissarin Elisa Ferreira.

„Wir im Land verfolgen ein großes Ziel. Oberösterreich zu einem Land der Möglichkeiten zu machen, ab dem ersten Tag. Wir sind stolz darauf, das innovativste Unternehmen der EU mit seinen klugen Köpfen im Land der Möglichkeiten, in Oberösterreich zu haben und es ist mir eine Ehre, Frau Kommissarin Ferreira die Talente unseres Landes zu präsentieren“, sagt Landeshauptmann-Stellvertreterin Mag.a Christine Haberlander anlässlich der Besichtigung.

ecop wurde erst letzte Woche in Brüssel mit dem höchsten EU-Preis für Innovation, dem „EIT Innovators Award“ des European Institute of Technology and Innovation als innovativstes Unternehmen in der gesamten EU ausgezeichnet. Das Unternehmen mit Standorten in Neuhofen an der Krems und Wien hat eine Rotationswärmepumpe entwickelt: Eine völlig neuartige Groß-Wärmepumpe, die Industrieunternehmen hilft, Abhängigkeit von Gas, Öl und Kohle zu reduzieren. So kann ungenutzte Abwärme, die bisher in die Atmosphäre abgegeben wurde, auf bis zu 150° Celsius erhöht und direkt für industrielle Prozesse genutzt werden.

Eine einzige Anlage spart bis zu 2.500 Tonnen CO2 pro Jahr. Ein Baum kann 25 kg CO2 pro Jahr absorbieren. Man benötigt also 100.000 Bäume, um die gleiche Menge an CO2 zu reduzieren. Derzeit wird 90% der Wärme in der Industrie mit fossilen Brennstoffen erzeugt. Gleichzeitig bleibt Abwärme im Ausmaß des Jahresenergiebedarfes von Italien ungenutzt.

„Abwärme in der Industrie ist das größte ungenutzte Energiepotenzial der Welt. Mit unserer Rotationswärmepumpe können wir in den nächsten zehn Jahren ein Drittel der weltweiten Abwärme recyclen“, so ecop-CEO Bernhard Adler.

 

Dabei ist die so gewonnene Wärme nicht nur umweltfreundlicher, sondern auch billiger. Möglich wird das durch die spezielle Technologie, die durch 68 Patente geschützt ist. Sie beruht auf einem Prozess von James Prescott Joule, der bereits vor 150 Jahren erfunden wurde. Allerdings wurde es für unmöglich gehalten, ihn praktisch umzusetzen. ecop ist das erstmals gelungen, indem die ganze Wärmepumpe mit bis zu 1.800 Umdrehungen pro Minute rotiert. Dadurch ergeben sich viele Vorteile gegenüber der konventionellen Wärmepumpen-Technologie. Sie ist höchst effizient, erreicht sehr hohe Ausgabetemperaturen (bis 200°C), es kann ein klimafreundliches Arbeitsmittel verwendet werden (anstatt eines giftigen und klimaschädliches Kältemittels) und die Wärmepumpe ist extrem flexibel für verschiedenste Anwendungen.

Der OÖ HightechFonds – aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung und Mitteln des Landes Oberösterreich gefördert – hat sich bereits 2012 an ecop beteiligt. Weitere Investoren aus Oberösterreich sind mit der Fill AG und der Scheuch GmbH Paradeunternehmen aus der oberösterreichischen Industrie. Zuletzt ist mit InnoEnergy Europas größter Cleantech-Investor eingestiegen.

Bildtext: Ing. Mag. Christian Matzinger, Bgm.in Petra Baumgartner, EU-Kommissarin Elisa Ferreira, ecop-CEO Bernhard Adler und LH-Stv.in Christine Haberlander.

Foto: Land OÖ/Andreas Krenn, Verwendung mit Quellenangabe