Online-Konferenz zur Frauenhilfe in Oberösterreich mit BM Raab und LH-Stv.in Haberlander

Online-Konferenz zur Frauenhilfe in Oberösterreich mit BM Raab und LH-Stv.in Haberlander

Im Rahmen einer Online-Konferenz bedankten sich Frauenministerin Susanne Raab und Frauenreferentin LH-Stellvertreterin Christine Haberlander bei den Geschäftsführerinnen der oberösterreichischen Frauenberatungsstellen, Frauenhäuser und der Geschäftsführerin des Gewaltschutzzentrum OÖ für ihre ausgezeichnete und engagierte Arbeit für die Oberösterreicherinnen.

„Jedes Mädchen und jede Frau hat das Recht auf ein Leben frei von Gewalt. Wir haben in den letzten Jahren die Strukturen im Gewaltschutz massiv ausgebaut. So ist das Frauenbudget mit 33,6 Millionen Euro so hoch wie noch nie und wir werden weiterhin den Großteil der 33,6 Millionen Euro in den Gewaltschutz investieren. Damit konnten wir unter anderem die österreichweiten Gewaltschutzzentren ausfinanzieren, die Frauen- und Mädchenberatungsstellen budgetär stärken und flächendeckend in allen Bundesländern ausrollen und über eine neue 15a-Vereinbarung mit den Ländern stellt der Bund den Ländern 12 Millionen Euro zum Ausbau von Schutz- und Übergangswohnungen zur Verfügung. Außerdem haben wir die sicherheitspolizeilichen Fallkonferenzen verzehnfacht und rollen gerade die Gewaltambulanzen aus. Ich möchte mich bei allen Mitarbeiterinnen der oberösterreichischen Frauenberatungsstellen und Frauenhäuser herzlich bedanken, denn ihre Arbeit und Kompetenz sowie ihr Einsatz sind unersetzlich!“, sagt Frauenministerin Susanne Raab.

„Es ist von großer Bedeutung, Anlaufstellen und Beratungsmöglichkeiten für Frauen in Oberösterreich zu haben. Mein Dank gilt den zahlreichen Mitarbeiterinnen der Frauenberatungsstellen und Frauenhäuser, die tagtäglich tolle Arbeit leisten und sich für die Anliegen der Frauen in Oberösterreich einsetzen. Meine höchste Wertschätzung gilt ihrem Engagement, das viel Kraft und Einfühlungsvermögen erfordert“, so Frauenreferentin und Landeshauptmann-Stellvertreterin Christine Haberlander.

Die Anfragen in den Beratungsstellen zu Themen wie Trennung und Scheidung, Existenzsicherung, psychologische Beratung, zum Thema Wohnen und berufliche Umorientierung, Jobsuche und Wiedereinstieg nehmen zu und zeigen die vielfältigen Herausforderungen, mit denen Frauen konfrontiert sind.

Der kürzlich veröffentlichte Gleichstellungsbericht zur Frauenstrategie “Frauen.Leben 2030” kann auf der Homepage des Frauenreferats des Landes OÖ heruntergeladen werden. Die geplanten Maßnahmen und Entwicklungen zur Stärkung der Frauenpolitik und Gleichstellung in Oberösterreich sind sehr positiv und wichtig. Der Ausbau von Frauenübergangswohnungen und Frauenhäusern sowie die Schaffung von mehr Plätzen für von Gewalt betroffene Frauen und deren Kinder sind entscheidende Schritte, um Frauen in Not zu unterstützen und zu schützen.

Gewaltschutz- und Gewaltpräventionsmaßnahmen, wie Kampagnen gegen Cybermobbing und sexualisierte Gewalt, sind ebenfalls von großer Bedeutung, um das Bewusstsein für diese Themen zu schärfen und präventiv tätig zu werden.

Die Stärkung der Finanzierung von Frauenberatungsstellen und des Gewaltschutzzentrums OÖ sowie die Förderung der Frauengesundheit durch die Integration von Gendermedizin in die Ausbildung sind weitere wichtige Schritte zur Unterstützung von Frauen in Oberösterreich. Die verstärkte Präventionsarbeit und öffentliche Aufmerksamkeit zum Thema Frauen und Gewalt führen dazu, dass mehr Fälle gemeldet werden, da das Thema aus der Tabuzone heraustritt. Betroffene reagieren vermehrt und suchen Hilfe, um dem ein Ende zu setzen.

Die seit 1. September 2021 verpflichtende Täterberatung (§ 38a Abs. 8 SPG) trägt ebenfalls dazu bei, dass sich Frauen leichter aus Gewaltbeziehungen lösen können, wenn sie wissen, dass auch der Täter betreut wird. Im Falle der Verhängung eines Betretungs- und Annäherungsverbots muss der Gefährder eine Gewaltpräventionsberatung im Ausmaß von sechs Stunden absolvieren. In Oberösterreich werden die Beratungen durch den Verein NEUSTART durchgeführt.

Die 23 Frauenberatungsstellen und das Gewaltschutzzentrum OÖ bieten kostenfreie, anonyme und kompetente Beratung für Frauen und Mädchen in schwierigen Lebenssituationen an. Ergänzend zu diesem Angebot wurde vor kurzem die “Online Frauenberatung Oberösterreich” ins Leben gerufen. Diese Plattform bietet eine erste Orientierung bei schwierigen Lebenssituationen. Sie ist professionell, rund um die Uhr, schnell, anonym und kostenlos.

Großes Netzwerk an Hilfs- und Beratungseinrichtungen in Oberösterreich:

  • Frauennotruf OÖ. – Es ist besonders wichtig, dass die Frauen die Frauennotrufnummer 0800 222 555 kennen und in ihrem Handy eingespeichert haben. Der Frauennotruf hilft kostenlos, anonym und rund um die Uhr. Laut einer Umfrage kennen aber nur ein Fünftel aller Frauen den Frauennotruf! Die Frauenhelpline ist 365 Tage und 24 Stunden besetzt.
  • Das Autonome Frauenzentrum ist eine vom Ministerium für Frauen anerkannte Fachstelle zu sexueller Gewalt gegen Frauen und Mädchen und bietet als anerkannte Opferschutzeinrichtung umfassende Informationen und persönliche Beratungen sowie Prozessbegleitungen in einem möglichen Strafprozess.
  • Neben dem Gewaltschutzzentrum OÖ, sechs Frauenhäusern und sechs Frauenübergangswohnungen gibt es in Oberösterreich auch 23 Frauenvereine und -beratungsstellen (in jedem Bezirk mindestens eine Einrichtung), die Frauen und Mädchen Hilfe, Beratung und Unterstützung in schwierigen Lebenslagen bieten.
  • Am Kepler Universitätsklinikum gibt es zudem eine Opferschutzgruppe, das Gewaltopfer-Betreuungsteam, kurz GOBT genannt, wo die Betroffenen ganzheitlich betreut werden.
  • Bewusstseinsbildung, Aufklärung und Prävention sind unabdingbar. Im Frauenreferat des Landes Oberösterreich und auf der Homepage gibt es die Broschüre „Halt, so nicht!“, mit Sicherheitstipps für Frauen und Mädchen.

Nähere Informationen unter

Fotos: Land OÖ, Verwendung mit Quellenangabe